Der Zusammenhang von Einstellungen mit Verhaltensweisen gilt gemäß der Theorie des geplanten Verhaltens im Allgemeinen als gut belegt. Um untersuchen zu können, ob eine positive Einstellung zu einem inklusiven Schulsystem mit Verhaltensweisen zusammenhängt, welche die Umsetzung von Inklusion begünstigen, wurde eine Professionsunabhängige Einstellungsskala zum Inklusiven Schulsystem (PREIS) mit 14 Items entwickelt. In diesem Beitrag wird für die Kurzskala (PREIS-K) mit kurzer Instruktion und 6 Items geprüft, ob die eindimensionale Faktorenstruktur, die Messäquivalenz zwischen Personengruppen und die konvergente Validität weiterhin gegeben sind. N=1038 Lehrkräfte und N=1438 Eltern beantworteten im Rahmen einer nationalen Vergleichsstudie zur Inklusion in der Sekundarstufe die PREIS‑K. Ein Bifaktor-Modell mit Berücksichtigung eines Methodenfaktors für positiv und negativ formulierte Items passt besser zu den Daten als ein Einfaktor-Modell. Die Messinvarianz zwischen Lehrkräften und Eltern ist auf skalarer Ebene gegeben, innerhalb der Lehrkräfte (zwischen sonderpädagogischen und allgemeinen Lehrkräften) kann sogar von residualer Messinvarianz ausgegangen werden. Positive hypothesenkonforme Korrelationen mit konvergenten Variablen sind nachweisbar. Insgesamt ermöglicht die PREIS‑K eine valide und ökonomische Überprüfung der Einstellungen zu einem inklusiven Schulsystem. Vergleiche der Einstellungen von Personengruppen sind mit der PREIS‑K möglich. Aufgrund ihrer Kürze sowie den bereits durchlaufenen ministeriellen Genehmigungsverfahren eignet sich die PREIS‑K auch für groß angelegte Vergleichs- und Längsschnittstudien.